Nebenkosten Hauskauf: Der Kostenfaktor, den viele unterschätzen

Die Nebenkosten beim Hauskauf in Nordrhein-Westfalen liegen zwischen 10-15% des Kaufpreises. Für ein Haus in Arnsberg oder im Sauerland mit einem Kaufpreis von 350.000 € müssen Sie mit etwa 36.000-52.000 € Nebenkosten rechnen. Die größten Posten sind die Grunderwerbsteuer (6,5%), Notar- und Grundbuchkosten (1,5-2%) sowie eventuell die Maklerprovision.

Die Grunderwerbsteuer wird vom Finanzamt nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags festgesetzt. Sie müssen sie bezahlen, bevor das Eigentum im Grundbuch auf Sie umgeschrieben wird. In der Regel haben Sie nach Erhalt des Steuerbescheids etwa 4 Wochen Zeit für die Zahlung.

Grundsätzlich ja, aber die meisten Banken erwarten, dass Sie die Nebenkosten aus Eigenkapital bezahlen. Eine 100%-Finanzierung (Kaufpreis) ist möglich, eine 110%-Finanzierung (inklusive Nebenkosten) wird meist nur bei sehr guter Bonität und ausreichendem Einkommen gewährt. Unser Finanzexperte David Babilon berät Sie gerne zu Ihren individuellen Möglichkeiten.

Ja! Wenn Sie direkt vom Eigentümer kaufen, sparen Sie die Maklerprovision von etwa 3,57% (bei hälfiger Teilung: 1,785% für den Käufer). Bei einem Kaufpreis von 350.000 € sind das rund 6.250 € Ersparnis. Die anderen Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar und Grundbuch fallen aber trotzdem an.

Als Faustregel gilt: mindestens 10-20% des Kaufpreises plus die kompletten Nebenkosten sollten Sie als Eigenkapital mitbringen. Für ein Haus mit 350.000 € wären das idealerweise 70.000 € (20%) + 36.000 € (Nebenkosten) = 106.000 €. Je mehr Eigenkapital, desto bessere Kreditkonditionen erhalten Sie.

Die Notarkosten beim Hauskauf sind gesetzlich geregelt und liegen bei etwa 1,5-2% des Kaufpreises. Das umfasst die Beurkundung des Kaufvertrags, die Grundbucheintragung und alle notwendigen Unterschriftsbeglaubigungen. Bei einem Kaufpreis von 300.000 € zahlen Sie etwa 4.500-6.000 € für Notar und Grundbuch zusammen.

Die Grunderwerbsteuer variiert zwischen den Bundesländern. In NRW zahlen Sie 6,5% – mehr als in Bayern (3,5%) oder Sachsen (5,5%). Die Notar- und Grundbuchkosten sind bundesweit gleich. Auch die Grundsteuer unterscheidet sich: In Arnsberg liegt der Hebesatz bei 590%, in Meschede bei 580%, was sich auf Ihre laufenden Kosten auswirkt.

Nach dem Kauf kommen regelmäßige Kosten auf Sie zu:

– Grundsteuer (je nach Gemeinde im Sauerland 200-800 € jährlich)
– Wohngebäudeversicherung (ca. 300-600 € jährlich)-
– Müllabfuhr, Abwasser, Straßenreinigung (ca. 400-800 € jährlich)
– Heizkosten, Strom, Wasser
– Rücklagen für Instandhaltung (ca. 1-2% des Immobilienwerts pro Jahr)

Seit 2020 gilt in Deutschland das Bestellerprinzip: Wer den Makler beauftragt, zahlt auch. Die Provision wird zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt (meist 50:50). Die Höhe der Provision ist grundsätzlich verhandelbar, liegt in NRW aber üblicherweise bei 3,57% (inkl. MwSt.) des Kaufpreises – also je 1,785% für Käufer und Verkäufer.

Im Sauerland ist eine Elementarschadenversicherung dringend zu empfehlen! Die Region hat wiederholt Hochwasserereignisse erlebt (z.B. 2021). Diese Versicherung deckt Schäden durch Hochwasser, Starkregen, Rückstau und Erdrutsch ab. Die Kosten liegen bei etwa 200-400 € jährlich zusätzlich zur normalen Wohngebäudeversicherung – je nach Risikogebiet.

Wenn Sie die Grunderwerbsteuer nicht bezahlen, wird das Eigentum nicht auf Sie umgeschrieben – der Kauf kann also nicht vollzogen werden. Deshalb ist eine realistische Finanzplanung vor dem Kauf so wichtig. Wir von Babilon Immobilien erstellen mit Ihnen gemeinsam eine ehrliche Kostenaufstellung, bevor Sie sich binden.

Ja! Folgende Förderungen können Ihre Kosten senken:

– KfW-Förderung für energieeffiziente Häuser (bis zu 150.000 € zinsgünstiges Darlehen)
– NRW.BANK-Förderprogramme für Familien
– Baukindergeld (wurde ausgelaufen, neue Programme möglich)
– Regionale Programme für ländliche Räume im Hochsauerlandkreis Unser Finanzexperte David Babilon kennt alle aktuellen Fördermöglichkeiten.